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Wo der Raps der Zukunft keimt

Zuchtstation im belgischen Astene versorgt die Welt mit innovativem Raps-Saatgut

Was haben Lucky Luke, die Schlümpfe, das Saxophon, Pommes Frites und InVigor® gemeinsam? Alle kamen in Belgien zur Welt! Vielleicht haben Sie es gemerkt: Bei Letzterem handelt es sich um die Dachmarke für innovatives Raps-Saatgut von BASF. Viele Rapssaaten haben in Belgien das Licht der Welt erblickt. Dies hat einen guten Grund, denn BASF verbindet mit Belgien eine ganz besondere Erfolgsgeschichte …

Ein kleines Biotech-Start-up aus den frühen 1980er Jahren entwickelte sich unter Führung von BASF zum weltweiten Anbieter von Raps-Saatgut. Die Zuchtstation für Winter- und Sommerraps-Saatgut befindet sich im belgischen Astene – nur 20 Autominuten entfernt von unserem Innovationszentrum in Zwijnaarde. Dort forschen wir an Feldkulturen aus aller Welt nach innovativen Pflanzeneigenschaften. Beide Einrichtungen arbeiten eng zusammen. Für unsere Saatgut-Forschung betreiben wir so in allen wichtigen europäischen „Rapsländern“ Zuchtgärten, wo wir regional zugeschnittene Hybridsorten selektieren. Dabei kooperieren wir mit Universitäten und anderen Züchtungshäusern.

Vom Start-up zum Marktführer

Unter diesen optimalen Bedingungen haben wir viele innovative Lösungen entwickelt – und uns selbst zum Marktführer für Canola-Saatgut. Vielleicht kennen Sie schon unsere globale Dachmarke InVigor®. Sie steht für führende Speiseraps-Sorten mit platzfesten Schoten, Herbizidresistenz und hoher Widerstandskraft gegen Krankheiten wie Kohlhernie und Phoma.

Infografik zu Vorteilen von bodenwirksamen Herbiziden im Raps, z. B. Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz.

Zucht ist (unser aller) Zukunft!

Saatgut-Zucht ist ein Zukunftsthema – in jeder Hinsicht. 8 bis 10 Jahre dauert es, eine neue Saatgut-Sorte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Das bedeutet: Bei der Züchtung müssen wir die voraussichtlichen Bedürfnisse der Landwirtschaft in 10 Jahren einberechnen! Für die Lebensmittelversorgung der Zukunft spielt Saatgut eine enorme Rolle. Der Klimawandel ist natürlich ein ganz großes und breites Thema. Pflanzen müssen zunehmend mit Trockenheit, Unwettern und neuen Krankheiten klarkommen. Und nicht zuletzt: Um den Klimawandel zu bremsen, muss unsere Landwirtschaft immer höhere Anforderungen an die Nachhaltigkeit erfüllen. Auch hier können wir über die Pflanzeneigenschaften in der Zucht einiges bewegen.

Wie entstehen neue Sorten?

Sehen wir uns doch mal an, wie neue Rapssorten entstehen. Hybride sind die Nachkommen von zwei genetisch möglichst unterschiedlichen Elternlinien. Die Zucht beginnt daher immer mit der Auswahl der „Eltern“. Aber passen die beiden überhaupt zusammen, ergeben sie ertragreiche Pflanzen voller Lebenskraft? Das überprüfen wir mit Testhybriden.

Beispiel: Phoma-resistenter Raps

Jasper Devlamynck, Pflanzenpathologe in Astene, schildert ein Beispiel: „Wir möchten eine möglichst breit und dauerhaft Phoma-resistente Rapssorte entwickeln. Dafür suchen wir Eltern aus, die bereits positive Eigenschaften wie hohen Ertrag und breite Anpassungsfähigkeit mitbringen. Durch Rückkreuzung bringen wir zusätzlich eine Kombination aus quantitativer und qualitativer Resistenz in die Eltern ein. Die Nachkommen werden sorgfältig nach ihrer Phoma-Resistenz und anderen erwünschten Eigenschaften ausgewählt (selektiert). An den Hybriden führen wir umfangreiche Tests durch, auf dem Feld und im Labor. Diese Versuche erstrecken sich oft über mehrere Generationen. Dabei setzen wir sie verschiedenen Phoma-Stämmen aus. Gelingt die Kombination der beiden Komponenten, dann ist die neue Sorte dauerhaft resistent gegen die Wurzelhals- und Stängelfäule!“

Luftaufnahme eines landwirtschaftlichen Forschungszentrums mit Gewächshäusern, Gebäuden und umliegenden Feldern.
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