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März - Regionalität

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Regionale Lebensmittel sind gefragt. Der Trend ist unverkennbar und stabil. Waren es ehedem meist Wochenmärkte und landwirtschaftliche Direktvermarkter, die regionale Lebensmittel offerierten, so sind diese inzwischen längst im Lebensmittelhandel präsent: vom klassischen Supermarkt bis zum Discounter.

Jürgen Geil: „Wir Landwirte und Winzer prägen die Region im wörtlichen und übertragenen Sinn. Wer Produkte von hier kauft, tut sich und der Region etwas Gutes.“

Frische und Fairness

Und die Lust der Verbraucher an dem Thema „regionale Lebensmittel“ scheint ungebrochen. „ Mehrheit will Landwirte und Lieferanten aus der Region unterstützen “, verkündet einer der größten deutschen Lebensmittelhändler als Ergebnis einer Umfrage aus dem Jahr 2021. In der Untersuchung geben 58 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher an, dass sie „gerne regionale Produkte im Supermarkt kaufen, um die lokale Landwirtschaft zu fördern“. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen laut der Umfrage „regionale Angebote im Supermarkt (45,2 Prozent), gefolgt vom Wochenmarkt (20,3 Prozent) und Discountern (11,2 Prozent).

Einer Mehrheit von fast 70 Prozent ist zudem die Verfügbarkeit regionaler Produkte in Supermärkten wichtig oder sehr wichtig. Wenn Produkte aus der Region im Supermarkt angeboten werden, verbinden Käuferinnen und Käufer damit die Erwartungen, dass die Produkte frisch sind (67,8 Prozent), es sich tatsächlich um saisonale Produkte handelt (60,0 Prozent) und dass die Produzenten eine faire Vergütung erhalten (58,9 Prozent).

Genuss und Siegel

Wie sich regionale Lebensmittel definieren, darüber bestehen unterschiedliche Ansichten. Zahlreiche Label sind in den vergangenen Jahren entstanden. Sie alle haben vermutlich irgendwie ihre Berechtigung, eine „harte Klippe“ bilden jedoch die Siegel der EU. „Die EU-Vorschriften für Qualitätsregelungen haben zum Ziel, die Namen bestimmter Erzeugnisse zu schützen, um ihre mit ihrem geografischen Ursprung sowie traditionellem Know-how verbundenen einzigartigen Eigenschaften herauszustellen“, heißt es dazu auf der Website der EU-Kommission . Im Kern geht es um „Herkunft und Herstellungsmethoden“.

Die „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g. U.) für Lebensmittel, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Weine setzt voraus, dass „jeder Verarbeitungsschritt, also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung, in der jeweiligen Region erfolgen muss“. Eine geschützte geografische Angabe (g. g. A.) muss nach den Vorgaben der EU-Kommission „den Zusammenhang zwischen einem bestimmten geografischen Gebiet und dem Namen eines Erzeugnisses aufzeigen, wenn eine bestimmte Qualität, das Ansehen oder ein anderes Merkmal dieses Erzeugnisses im Wesentlichen auf dessen geografischen Ursprung zurückzuführen ist.“

Prioritäten nach Produkten

Bei welchen Lebensmitteln die Verbraucherinnen und Verbraucher regionale Herkünfte bevorzugen, unterscheidet sich über das gesamte Sortiment, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) in seinem aktuellen Situationsbericht darlegt. Der DBV zitiert eine „Market Insight Umfrage“, die zu dem Resultat kommt, dass bei 78 Prozent der Befragten für Fleisch und Wurstwaren die Regionalität wichtig ist. Für konserviertes Obst und Gemüse sind es dagegen nur 24 Prozent und für Teigwaren sogar lediglich 18 Prozent.

„Wer mit einem Hofladen in die Direktvermarktung einsteigen will, hat es heute schwerer als vor einigen Jahren“ meldet das landwirtschaftliche Fachportal „agrarheute“.

Das Angebot sei größer und die Kunden würden anspruchsvoller. Demnach erwarten die Kundinnen und Kunden beim 'Einkaufen auf dem Bauernhof' nicht nur qualitativ hochwertige Produkte, sondern auch ein besonderes Einkaufserlebnis. Bei der Gründung eines Hofladens sei daher mehr denn je unternehmerisches Planen und Professionalität gefragt, um sich von Wettbewerbern abzuheben. Um mit der Direktvermarktung ab Hof erfolgreich zu sein, sind nach Ansicht des Fachportals einige wichtige Dinge zu berücksichtigen. Zu den zehn Tipps zählen „Atmosphäre im Ladenlokal“, ein „gut gewählter Standort“, ein umfassendes Sortiment aus eigener Produktion und eine „Internetpräsenz als Pflicht“.

Heimat zum Genießen

Mit viel Feingefühl steuert Jürgen Geil den großen Traktor samt Anhänger zum Abladen. Die Kelter steht für die Weintrauben bereit. Kurz die Hydraulik aktivieren und schon rutscht die Ernte gezielt in das große Edelstahlbehältnis. Winzer Jürgen Geil erzeugt seinen Wein am traditionsreichen Standort im rheinhessischen Sprendlingen.

Moderne Technologie und Tradition

„Regionalität ist für uns selbstverständlich“, erläutert Geil und fügt hinzu, was er darunter versteht: „Man sieht direkt, wo etwas angebaut wird und wer es produziert.“ „Die Landwirtschaft ist der Grundstein der Regionalität und die schmeckt man.“

Auch jetzt im Frühling, die Weinlese liegt bereits Monate zurück, ist in den Weinbergen immer etwas zu tun: Pflegemaßnahmen stehen an, Schädlinge oder Krankheiten müssen verhindert oder behandelt werden. Regionale Lebensmittel benötigen Know-how und Können, damit sie überhaupt entstehen. Pflanzenschutz rettet im Zweifel die Arbeit eines ganzen Jahres.

An Arbeit mangelt es auf dem Hofgut Geil ohnehin nicht. Außer dem aufwändigen Weinbau gehören zum Betrieb mehr als 200 Hektar Ackerland. Jürgen Geil ist Winzermeister und Landwirt. In beide Unternehmenszweige hat die Familie in den vergangenen Jahren erheblich investiert. Zusätzlich zu den altehrwürdigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden innerorts hat der Familienbetrieb am Ortsrand von Sprendlingen einen vollkommen neuen Standort für die Weinproduktion und den Ackerbau errichtet. Hier trifft moderne Technologie auf traditionsreiches Fachwissen.

Ganzheitliche Regionalität

Das Wissen gibt Jürgen Geil einerseits in der Familie weiter und anderseits können seine Söhne bereits einiges vorweisen: So absolvierte Philip Geil 2017 seine Ausbildung als bester Winzermeister in Rheinland- Pfalz. Sein Bruder Julian konzentriert sich auf den Ausbau der Weine im Weinkeller und die Vermarktung der regionalen Genüsse. Selbstverständlich kann auch er eine Ausbildung vorweisen: Seit zwei Jahren darf sich Julian Geil staatlich geprüfter Techniker für Weinbau und Önologie nennen. Ehefrau Susanne Geil hat die Verwaltung des Betriebs im Griff und ihr Urteil ist unter anderem in Designfragen für das Marketing entscheidend.

Wir bewegen hier etwas in der Region“, sagt Jürgen Geil und schließt damit explizit zu seiner Familie die landwirtschaftlichen Berufskollegen mit ein. Zu dem Gesamtkonzept der Regionalität gehört für Jürgen Geil mehr. Gemeinsam mit seiner Familie sowie anderen Landwirten und Winzern fördert Geil die regionale Kultur und den Tourismus, unter anderem mit Lehrpfaden und Wanderpfaden durch die Weinberge.

Stolz macht Jürgen, dass er die Landschaft gestalten kann: „Wir Landwirte und Winzer prägen die Region im wörtlichen und übertragenen Sinn.“ Das sei aber nur gemeinsam mit den Verbrauchern möglich oder wie es Geil anschaulich formuliert: „Wer Produkte von hier kauft, tut sich und der Region etwas Gutes.“

Rohstoffe vor Ort produzieren

Was für die Weine der Familie Geil gilt - aus der Region und für die Region - lässt sich auch auf deren landwirtschaftliche Erzeugnisse übertragen. Auf den Äckern der Familie wachsen „Grundnahrungsmittel aus der Region“ wie der Betriebsleiter betont. Als Beispiele nennt er den Braugerstenanbau für die Bierproduktion oder seinen Weizen für das Grundnahrungsmittel Brot. Und die regional erzeugten Zuckerrüben „versüßen das Leben“.

Eher herzhaft darf es dann nach der Arbeit zugehen. Wenn alle Maschinen stillstehen, genießt die Familie Geil selbst gerne regionale Spezialitäten von handwerklichen Lebensmittelbetrieben aus Rheinhessen, gewissermaßen als „Heimat zum Genießen“.

Dreifach regional

Der betriebseigene Vollernter und weinbauliche Tradition sind für Jürgen Geil kein Widerspruch. Vielmehr ergänzten diese einander, da sich mit dem Vollernter auch selektiv wie ehedem ernten lasse. Der Winzermeister muss wissen wovon er redet: Er erzeugt Weine auf rund 35 Hektar - für einen Familienbetrieb schon eine recht beachtliche Größe. Die traditionell, aber auch modern ausgebauten Weine vermarktet der Familienbetrieb unter anderem ab Hof und im regionalen Lebensmitteleinzelhandel. Das zweite Standbein des Hofguts Geil in Sprendlingen (Rheinhessen) ist ein Ackerbaubetrieb mit Dinkel, Sommer- und Wintergerste sowie Zuckerrüben und Winterweizen in der Fruchtfolge. Mehr als 200 Hektar umfasst der Ackerbau. Trotz dieses erheblichen Arbeitspensums engagiert sich die Familie darüber hinaus noch in der regionalen Kulturförderung, „weil das einfach dazugehört“, wie Jürgen, Susanne, Philip und Julian Geil unisono versichern.

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