Bekämpfung von Alternaria in Kartoffeln
20.06.2025
Aktuelle Situation:
- In zahlreichen Kartoffelbeständen ist mittlerweile der Reihenschluss erreicht.
- Nach den jüngsten Niederschlägen ist das Risiko für Krautfäule-Infektionen (Phytophthora infestans) hoch. Die ersten Spritzungen mit vollsystemischen Fungiziden sind bereits erfolgt.
- Neben Krautfäule ist in anfälligen Sorten und in mittleren und späten Stärke-, Verarbeitungs- und auch Speisesorten zusätzlich Alternaria zu beachten.
- Der Erreger gilt als Schwächeparasit und wird neben der Sortenanfälligkeit durch Stress-Faktoren begünstigt.
- Ertragsverluste durch Alternaria können empfindlich sein und in anfälligen Sorten bis zu 20 % betragen.
Meine Empfehlung:
- Grundsätzlich gilt: Kartoffeln, die ab Mitte Juli bis in den August noch wachsen sollen, müssen gegen Alternaria behandelt werden.
- Der optimale Termin für die erste Alternaria-Spritzung liegt etwa sechs bis acht Wochen nach dem Auflaufen der Kartoffeln.
- Zu den derzeit stärksten Alternaria-Fungiziden zählt north_east Belanty® (Wirkstoff: 75 g/l Revysol®).
- Die Spritzabstände der nachfolgenden Alternaria-Behandlungen sollten je nach Witterung und Befallsdruck bei ca. 10-14 Tagen liegen.
Die Aufwandmenge für Belanty® beträgt 1,25 l/ha. Pro Vegetation sind 3 Anwendungen im Abstand von ca. 10-14 Tagen möglich. Die Wartezeit zwischen der letzten Anwendung und der Ernte ist extrem kurz (3 Tage), die Abstandsauflage zu Oberflächengewässern sehr günstig (länderspezifischer Mindestabstand).
Empfehlung für den Spritzstart gegen Alternaria:
1,25 l/ha Belanty® (+ Krautfäule-Partner*)
* geeignete Partner gegen Phytophthora sind z.B. Fluazinam, Cymoxanil, Cyazofamid etc.
Zur Vermeidung von Resistenzen sollte nicht durchgängig 3x Belanty® zum Einsatz kommen, sondern ein Wirkstoffwechsel mit anderen Alternaria-Fungiziden auf Basis von Prothioconazol oder Difenoconazol erfolgen.